13. Juli 2008

Ein Tag in Butte, Montana...

...oder Bjuut, wie der Name dieses einst größten Ortes zwischen Seattle und Minneapolis ausgesprochen wird, dabei haben wir uns schon so auf den Namen gefreut, in Anlehnung an die so-called Butty Boys in Jamaika.
Aber besser so, und statt Diskriminierung á la Jamaika gab es dann wohl eher Live Roots-Reggae á la Jamaika schon am Mittag.
Aber wieso das, fragt ihr. Nun gut, fangen wir von Vorne an:
Anfangs hat es uns in Yellowstone einen Flyer für's National Folk Festival in Butte gerieselt und wir dachten uns so, da fahnma doch mal hin, liegt ja eh auf dem Weg, bestimmt ne schöne Stadt mit schön viel netter Kultur.
Gesagt, getan, so kamen wir dann doch am Freitag Abend hier an... Aber statt netter kleiner schnuckliger Stadt war's wohl eher wie, hm sagen wir mal Solingen-Zentrum oder vielleicht Bitterfeld-Wolfen auf Amerikanisch... Mal wieder eine halbverlassene Stadt (zumindest die historische Up-Town), die an die glorreichen Tage des Gold-, Silber- und Bronze-... ach nee, das wird ja gar nicht abgebaut..., also Gold-, Silber- und Kupferbergbaus erinnert. Ein Stückchen New York Flair mitten in den Wilden Westen geholt. Selbst Wim Wenders fand das wohl gut genug für seinen Film "Don't Come Knockin'", werd ihn mir wohl mal anschauen deswegen.
Was noch? Ach ja, eine Menge Durchschnittsamerikaner, der Nach-Arbeits-Generation - sowohl Rentner, als auch Arbeitslose. Dieser Eindruck wurde wohl noch etwas durch die Anti "Crystal-Meth" (einer Art superabhängig machender Arbeitslosendroge) Kampangnen an diversen Häuserwänden verstärkt; Vielleicht schreibe ich gemein über die Gastgeber meiner Reise, aber die Menschen, denen wir in den letzten 6 Wochen vorwiegend begegnet sind, hatten doch irgendwie ein anderes Antliz.

Nach dem ersten Schock am Abend aber hat man doch ein Auge für die Schönheit des einstigen Glanzes dieser Stadt bekommen und die Geschichte wird hier auch schön am Leben gehalten mit Originalfassaden und Gedenktafeln.
Die Musik war dennoch Großartig, vor Allem kam Julie mal wieder ganz auf ihre Kosten beim Reggae und sowieso die ganzen Musiker einfach Spitzenklasse...
Nun geht's weiter nach Missoula und mal schaun, vielleicht schaffen wir's ja bis ganz in den Norden zum Glacier Nat'l Park... Wenn uns bis dahin nicht die Ohren wegfliegen.

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